Wednesday — 29.09.2010
Türkiye'ye Hoşgeldiniz

Seit Plovdiv mussten wir gegen den Wind in die Pedale treten. Und die Landschaft beginnt sich langsam unter uns zu wölben, so dass wir ab der türkischen Grenze von Hügel zu Hügel fahren, am ersten Tag, am zweiten Tag und auch am dritten Tag. In der Türkei stellen wir sehr schnell fest, dass Campen hinter der Tankstelle für uns der Renner ist. Wenn man fragt bieten einem die Leute ein Stückchen Rasen oder ein leer stehendes Haus an- Und Dusche, Toilette sowie Benzin für den Kocher gibt es an der Tankstelle auch.
Am dritten Tag in der Türkei strampeln wir also wieder über Hügel, wir wollen es bis am Abend ans Marmara-Meer schaffen. Doch der Wind bläst so stark gegen uns, dass er uns alle Kraft aus den Muskeln saugt. Wir müssen sogar bergab in die Pedale treten, damit wir vorwärts kommen, und auch dann nur langsam. Bei einer Rast an der Tankstelle fragt Roman die Leute ob es wohl eine Möglichkeit gäbe, einen Bus zu erwischen. Klar, meinen die, einfach an den Strassenrand stellen und die Hand raus halten wenn ein Bus kommt. Und so sitzen wir kurze Zeit später in einem klimatisierten Bus, uns wird Kaffee serviert und wir sehen eine türkische Komödie über den Bildschirm flackern. In Silivri, der ersten Stadt am Meer, steigen wir aus. Wir müssen feststellen, dass sich an Nadja´s Velo die Schraubenmutter beim Vorderrad durch das Rütteln im Bus gelöst hat. Diese war vorher bereits etwas defekt und wir wollten sie in Istanbul ersetzen. Doch jetzt drehte sie nur noch durch und so konnten wir das Rad nicht mehr sicher befestigen. Also schieben wir die Räder in die Innenstadt. Ob es wohl einen Velomechaniker gibt und ob der wohl am Sonntag offen hat?
Kurz darauf treffen wir auf Oksan und ihren Vater. Oksan lebt schon die Hälfte ihres Lebens in London, spricht daher sehr gut Englisch. Sie will uns zum nächsten Velogeschäft führen. Und nach wenigen Metern quatschen, sind wir auch schon bei ihr und ihrem Vater zum Essen und für die Nacht eingeladen. Oksan beeindruckt uns. Eine sympathische Frau, die Mitten im Leben steht. Gerade hat sie ein Haus für ihren Vater in Silivri bauen lassen, in wenigen Wochen wird ihr Kebab-Take-away in London eröffnet, ständig scheppert ihr Telefon. Wir fühlen, dass wir von dieser Art Leben für eine Zeit lang ausgestiegen sind. Doch wir sehen auch den Reiz von einem Leben wie es Oksan führt, eines das sozusagen in der Zukunft gelebt wird, wo es gilt zu erledigen, zu erledigen, zu erledigen. Immer schon ans übernächste denken. Doch wir geniessen noch ein Weilchen das Jetzt und Hier.
Wir laufen also durch die Strassen in Silivri wo es fein nach frisch gebackenem Brot riecht, wo das farbige Gemüse und die Früchte reichhaltig zur Schau gestellt werden, wo immer wieder das Meer am Ende der Gassen zu sehen ist. Und siehe da, der Velohändler hat geöffnet und Nadja´s Rad ist im Handumdrehen wieder fest zusammen geschraubt.
Am nächsten Tag geht´s nach Istanbul. Diese 12 Millionen Stadt schlägt grössen- und verkehrmässig Belgrad bei Weitem. Es ist wieder mal über 30 Grad und schwül, der Schweiss rinnt uns nur so runter. Mehrmals müssen wir die Schnellstrasse nehmen. Hochkonzentriert aber mit sicherem Gefühl fahren wir nahe an der Leitplanke. Es ist laut. Die Autos & LKW´s hupen, bremsen, geben Gas. Doch irgendwie haben wir es geschafft, uns ins Herzen von Istanbul vorzukämpfen. Raus nehmen wir dann die Fähre.
In Istanbul liessen wir uns die gerade stattfindende Instanbul Design Week nicht entgehen wo auch ein Plakat von Nerves (www.nerves.ch) ausgestellt ist. Ein paar Photos dazu findet ihr im Album.


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Since Plovdiv we are cycling upwind. The countryside starts getting hilly and after the Turkish border it goes up and down on the first, the second and the third day. We fastly realize that camping behind gas stations in Turkey is quite comfortable. The people offer you a place to pitch the tent or an empty house. And the nice thing is that they also have showers, toilets as well as gas for our stove at the gas stations.
So on the third day in Turkey we are cycling over hills again with the aim the reach the Marmara Sea in the evening. But the wind blows that heavy taking away all our energy. We also need to pedal downwards and get only slowly ahead. At a break at a gas station Roman asks the people for a possibility to get a bus. They tell us just to stand next to the road and to reach out the hand when a bus passes. After a short time we are sitting in a bus, coffee is served to us and we are watching a Turkish comedy on the TV. In Silivri we get off the bus and realize that on Nadja´s bike a nut became unscrewed during the transportation. So we push the bikes into the city wondering whether we can find a bicycle repairman on a Sunday.
After a short time we meet Oksan and her father. Oskan lives already the half time of her life in London, therfore we can chat easily in English. She wants to bring us to the next bicycle store. After talking a little we are invited to her house to stay overnight and her father cooks us a delicious dinner. We are impressed about Oksan. A sympathic woman in the middle of life. She has just built a house for her father in Silivri and in a few weeks she is going to open a Kebab-Take-away in London. Her phone rings continuously. We realize that we have left for a while this sort of living. Nevertheless this living style has its appeal as well. Living for the future, doing work, doing work, doing work. Thinking at the next thing. But for the time being we are happy to live in the ´Now´.
So, we are walking through the streets of Silivri with the smell of freshly backed bread, coulourful vegetables and fruits are offered and the sea can be seen at the end of each alley. And then, we reached the bycicle repairman and Lucy´s wheel is repaired instantly.
At the next day we are heading to Istanbul. This 12-million-city beats Belgrad in its size and traffic. It is again over 30 degrees hot and muggy, and our body sweats profusely. Multiple times we have to take the motorway. Highly concentrated but with a safe feeling we drive along the crash barriers. It is noisy. The cars and trucks horn, break and accelerate. But somehow we got into the heart of Istanbul. For the way out of the city we are going to take the ferry.
In Istanbul we visited the Instanbul Design Week which currently takes place. There also a poster of Nerves (www.nerves.ch) is exhibited. You can find some photos in the album.

Corinne: Danke euch beidne 2000x fürd charte us belgrad. sone grossi charte hani no nie übercho :-)
Nani: Ich bin in Zufikon bei schönstem Wetter, am hauseigene Trauben essen. Ich hoffe, es geht euch gut. Wir haben die Fotos angeschaut und ich habe eine "uuu Freude",wenn ich euch wenigstens am Bildschirm sehe. Ich wünsche euch weiterhin alles Gute. Liebe Grüsse Nani
de beat seid: geili bilder, gseht supper kuul us eui reis.. mögeder eigentli na velo fahre?? =) Gruuzz us ZH - take care overthere
Rici: Heeeeeeeeeeeeee, wänn gits wieder mal neui Bilder? ;-) Liebi Grüessliiiiiiiiiss
Kirsten: Hey Nadja and Roman, hope the two of you are doing fine! I enjoy reading the journal and watching the pictures! I would say 'keep up the good cycling life!' and be careful. Greetings from Holland!

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