Sunday — 05.06.2011
Georgien ~ Georgia ~ საქართველო

~ for english version see below ~

In Delhi haben wir 18 Tage auf unser Iran Visum gewartet, dann gaben wir auf. Wir dachten uns, wenn wir ja sowieso fliegen müssen (da wir kein Pakistan Visum kriegen und wir keine Fähre in den Iran fanden), können wir auch eine Destination ohne mühsame Visabestimmungen wählen. Bald standen wir vor dem Check-In der Georgian Airways. Der Mann hinter dem Schalter meinte erstaunt: „30kg Übergewicht?“ Er musste den Chef um Rat herbeiziehen. Der mit Muskeln bepackte Mann fragte uns mit georgischem Akzent: „You are cycling in Georgia?“ Wir nickten. Daraufhin zwinkerte er uns zu und liess uns ohne Extra-Gebühren durch. Wir hatten noch nicht einmal einen Fuss in das Land gesetzt und liebten es schon :).
Unsere lieben Velos haben vom Transport leider wieder mal Blessuren davon getragen. Die starke 8 in Johnny’s Hinterrad und Lucy’s Scheibenbremse machten uns die grössten Sorgen. Aber inzwischen laufen sie wieder flott, wenn auch manche Narben nie ganz verheilen werden.
In der georgischen Hauptstadt Tbilisi nahm uns Levan, unser Freund von CouchSurfing, in Empfang. Er brachte uns in sein Dorf, wo wir in die georgische Trink-, Ess- und Festkultur eingeführt wurden. Eine riesige Menge Fleisch wurde gegrillt und mit selbst gekeltertem Weisswein immer wieder aufs Neue angestossen. Am Schluss war der Keller um 10 Liter Wein ärmer, und 5 Nasen um einen heiteren Abend reicher.
Auf unserer fünftägigen Tour an die Schwarzmeerküste verging kein Tag an dem wir nicht von den herzensguten Georgiern/innen beschenkt wurden. Meistens gab es Wein oder Bier für uns, aber auch Glace, Käse und Früchte wurden uns grosszügig überreicht.
Einmal, als wir gerade einen guten Platz im Wald zum Übernachten gefunden hatten, hörten wir wie ein grosses Auto an der Strasse hielt und Männer ausstiegen. Von der Liebenswürdigkeit der Georgier überzogen, stellten wir unbeirrt unser Zelt weiter auf. Etwas später wurden die Autotüren wieder zugeknallt und dann sahen wir, wie sich ein grosser, weisser Pick-Up den Weg durchs Gestrüpp zu uns bahnte. Drei uniformierte Polizisten stiegen aus. Aber in Georgien meinen es auch die Polizisten nur gut mit uns. In georgisch, russisch und mit Händen versuchten sie uns zu erklären, dass es hier Wölfe gibt und wir besser nicht an diesem Platz zelten sollen. Wir versuchten im Gegenzug zu erklären, dass wir keine Angst vor Wölfen hätten. Schliesslich rief der Eine seine Cousine an, die Englisch spricht, und sie erklärte uns es wäre sehr, sehr gefährlich und wir müssten mit der Polizei mit, die würden uns an einen sicheren Ort bringen. Also halfen uns die Herren tatkräftig beim Zusammenpacken und dann wurden wir in die nächste Stadt gebracht, wo wir in einem runter gekommenen Stadtpark unser Zelt aufstellen durften. Und zum Abschied kriegten wir noch von jedem Polizisten ein Küsschen auf die Wange :).


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We were waiting for 18 days in Delhi to get the Iran visa before we gave up. As we had to take a flight anyway (we don’t get a visa for Pakistan and we could not find a ferry to Iran), we decided to choose a destination where there are no exhausting visa formalities. Soon we stood at the check-in counter of Georgian Airways. The staff behind the desk asked: „Overweight of 30kg?“ He needed to consult his boss. The muscular man asked us with a georgian accent: „You are cycling in Georgia?“ We nodded. He gave a wink at us and led us pass without paying any extra money. Before entering the country we already loved it :).
Unfortunately our beloved bicycles got some bruises from the transportation. A heavy ‚figure of 8’ in Johnny’s back wheel and Lucy’s disk brake concerned us most. But in the meanwhile they are quite fine again, although some scars will never heal.
Levan, a friend from CouchSurfing, welcomed us in the capital of Georgia, Tbilisi. He took us to his village where we learned about their drinking, eating and festive culture. We barbecued a huge amount of meat and toasted again and again with the self-made, delicious white wine. The white wine level in the cellar got reduced by 10 litres and the five of us are richer of a funny evening.
There was no single day on our 5-days trip to the Black Sea coast on which we did not get something from the hospitable Georgians. There was mostly some wine and beer offered, but also ice-cream, cheese and fruits were given to us.
At one day, when we just had found a good place in the forest to pitch our tent, a big car stopped on the road and we heard some men getting out of it. Convinced by the friendliness of the people of Georgia, we continued pitching the tent. A few moments later, the men climbed back into their car and then drove through the brushwood in our direction. Three police men got out of the big car. But in Georgia also the police is friendly to us. They tried to explain in Georgian, Russian and with some hand signs, that there are wolfs in this region and we therefore should better camp somewhere else. We tried to explain them that we are not really afraid of the wolf. After some while, one of them called his cousin, which explained us in English, that it can be really very dangerous and that the police men will bring us to a safe place. So they helped us to pack up our tent and brought us to a rundown park in the next city. And to say goodbye each police man gave us a kiss on the cheek :).

Comments

christina:: Hallo, freue mich jedesmal über euer bericht, schöne fotos und interessante berichte. ihr seit jetzt auf der rückreise oder weiterreise? wenn ihr in der schweiz ankommt, müsst ihr unbedingt einen ausführlicheren bericht abliefern. geniesst die zeit weiterhin und ich denke oft an euch, denn für mich wäre so eine reise nie bestandteil meines lebens gewesen. aber ich höre gerne zu, wenn andere berichten von solchen reisen. also weiterhin viel spass und schutzengel sind bei euch. alles liebe und grüsse christina
Tobi: Huhu ihr zwei, toll gehts euch gut!, lese sehr gerne eure Bericht und entfliehe dem Berateralltag für kurze Zeit in fremde Welten ;) lasst mich unbedingt wissen, wann ihr wieder über die Schweizer Grenze kommt, ev. fährt ihr ja wieder an der Streetparade mit Lucy und Johnny vorbei :)
Angela: Eure Velos haben Namen?? =D
Benad al-zurik: Wölf - Wodka und Strassebier!!! das land gfallt mir am beschte! und die riise-spiess hend au grad huere fein usgseh! ich finds supper wie das det usgseht.. aso ich stimme defür dass ihr nachli wiiter umereised und so supper brichtlis schriibed!! skandinavie nämt mich na wuder ;-))) Scheeeerz!! Machets guet mini früüündeee!!

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